Museum Friedberg: Zu Uhren und Fayence

Text: Martin Kluger, Fotografie: Martin Kluger (3)

„Glanzvoll“ wie der Titel des Ausstellungskatalogs präsentiert sich das neu eröffnete Museum im Wittelsbacher Schloss in Friedberg. Die neue Dauerausstellung in aufwendig sanierten Räumen des Schlosses und den Museumskatalog präsentierten Friedbergs Erster Bürgermeister Roland Eichmann und Museumsleiterin Dr. Alice Arnold-Becker, unterstützt von Frank Büschel, dem Kulturamtsleiter und Pressesprecher der Stadt Friedberg (nicht im Bild).
(Foto: Martin Kluger/context verlag Augsburg)

Das Friedberger Museum im Wittelsbacher Schloss ist glanzvoll wiedereröffnet

Vier Jahre lang war die Dauerausstellung im Museum im Wittelsbacher Schloss in Friedberg wegen der Sanierung des Renaissancebauwerks hoch über dem Lechtal bei Augsburg geschlossen. Jetzt kann das Museum seine hochwertig gestaltete Sammlung aufs Neue präsentieren.

Die Dauerausstellung ist in sieben Abteilungen gegliedert: Stadtgeschichte, das Thema der glanzvollen Friedberger Uhren, Fayencen, Archäologie, sakrale und moderne Kunst sowie die Schlossgeschichte. Die letztere Abteilung ist in der Tordurchfahrt untergebracht, dort stößt man auch auf einige der für Friedbergs Historie wesentlichen Wittelsbacher. Prunkstücke der Ausstellung sind die ebenso kostbaren wie berühmten Friedberger Uhren, äußerst sehenswert ist die Abteilung zur für die Wallfahrtsstadt Friedberg so wichtigen Sakralkunst in Form eines „Pilgerwegs“ gestaltet worden. Im Zuge der Neukonzeption wird auch verstärkt über die Rolle Friedbergs als bayerische Grenzstadt vor den Toren Augsburgs informiert. Das zeigt nicht nur ein Grenzstein, sondern in der Abteilung zu der im Schloss gefertigten Fayence beispielsweise auch ein Werk der dortigen Manufaktur, das ein Wappen der Augsburger Patrizierfamilie Imhof ziert.

Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist das hydrotechnische Miniaturmodell der Friedberger Wasserversorgung. Es verrät nur Eingeweihten etwas über die oft ebenso intensiven wie manchmal wenig freundlichen Beziehungen zwischen der altbaierischen Grenzstadt Friedberg und der nahen schwäbischen Reichsstadt Augsburg: Das Modell des Hebewerks von 1789 erinnert zum Beispiel daran, dass ein Augsburger Brunnenmeister und "Pumpenmacher" 1606 das erste Friedberger Hebewerk konstruiert hatte, mit dem Trinkwasser in den bis heute erhaltenen Wasserturm gefördert wurde. Deutlich älter sind die Exponate der liebevoll präsentierten archäologischen Abteilung – sie reichen von Urelefantenzähnen bis zu römischen Funden im Stadtgebiet von Friedberg. Übrigens: Fast am Ende des Museumsrundgangs ist sogar eine Eine-Mark-Münze mit Reißverschluss zu entdecken…

Mehr Informationen zum Museum im Schloss Friedberg

Webseite des Museums:
www.museum-friedberg.de

Öffnungszeiten Museum und Café & Preise:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

Erwachsene 4 €, ermäßigt 3 €, Familien (zwei Erwachsene und minderjährige Kinder) 6 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei.

Bei Sonderausstellungen gelten andere Eintrittspreise.

Die Abteilung zur für die Wallfahrtsstadt Friedberg so wichtigen Sakralkunst wurde in Form eines „Pilgerwegs“ gestaltet. Hier der Blick auf Figuren des "Christus in der Rast", dessen Original sich in Friedberg in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh wiederfindet.
Foto: Martin Kluger

Auch in der Abteilung zu der im Schloss gefertigten Fayence sind die vielfältigen Beziehungen zwischen der bayerischen Grenzstadt Friedberg und der nahen schwäbischen Reichsstadt Augsburg zu entdecken. Dort ist unter anderem auch ein Werk der Friedberger Manufaktur zu sehen, auf dem das Wappen der Augsburger Patrizierfamilie Imhof zu erkennen ist.
Foto: Martin Kluger

Broschüren und Links

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