Die Friedensstadt Augsburg

Fotos & Text : Regio Augsburg Tourismus GmbH

Stadt der Reformation und des Religionsfriedens

Augsburg ist Friedensstadt! Diese Aussage beinhaltet das Bekenntnis zum friedlichen Miteinander einer vielfältigen Stadtgesellschaft. Diese gemeinsame Philosophie ist für Augsburg identitätsstiftend als traditionsbehaftete und lebendige Friedensstadt.

Martin Luther machte Augsburg zu einem Dreh- und Angelpunkt der Reformationsgeschichte. Der Augustinermönch veröffentlichte 1517 in Wittenberg seine Reformideen, ein Schriftstück mit 95 Thesen. Mit deutlichen Worten verurteilte er u.a. die Missstände in der römisch-katholischen Kirche, vor allem den Ablasshandel. Im Oktober 1518 kam Luther nach Augsburg wo er im Karmeliterkloster St. Anna wohnte. Im Hause Jakob Fuggers musste er sich einem Verhör durch den Kurienkardinal Cajetan unterziehen. Den Widerruf seiner Thesen verweigerte er dennoch.

Auf dem Reichstag zu Speyer (1529) forderten reformatorisch gesinnte Landesfürsten die Glaubensfreiheit. Auf dem Reichstag zu Augsburg (1530) legten sie schließlich die Confessio Augustana, ein Glaubensbekenntnis, vor. Luthers Mitstreiter, Philipp Melanchthon - ein Universalgelehrter - , verlas die "Confessio Augustana", das Augsburger Bekenntnis, auf dem Reichstag zu Augsburg. Kaiser Karl V. und die katholischen Fürsten lehnten dieses Schriftstück jedoch ab. Luthers Ideen verbreiteten sich dennoch. Das Augsburger Bekenntnis hat als evangelische Bekenntnisschrift bis heute Gültigkeit.

Dem Augsburger Religionsfrieden (1555) ist eine lange Friedensperiode im Reich (bis 1618) geschuldet. Er ermöglichte erstmals den Glauben nach Luthers Lehren, nach dem Grundsatz "cuius regio, eius religio" (Redewendung die besagt, dass der Herrscher eines Landes berechtigt ist, die Religion für dessen Bewohner vorzugeben). Den 30-jährigen Krieg konnte der Augsburger Religionsfrieden nicht verhindern und eine persönliche Glaubensfreiheit gab es erst rund 100 Jahre später... Am 8. August 1629 wurden alle evangelischen Prediger der Stadt entlassen, die evangelischen Kirchen Augsburgs geschlossen, oder gar abgerissen. Erst der Westfälische Frieden anno 1648 beendete die Religionskriege. Die Stadtverfassung besiegelte die Parität, die Gleichstellung der evangelischen und katholischen Konfession in allen öffentlichen Ämtern.

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Die Lutherstiege in St. Anna

Das Museum in der Kirche

Am Eingang von St. Anna, der evangelischen Hauptkirche der Stadt, erinnert eine Gedenktafel an den Aufenthalt Luthers im ehemaligen Karmeliterkloster (1518). „Grüße bitte alle in meinem Namen, gleich ob ich zurückkehre oder nicht.“ Martin Luther war sich keineswegs sicher, ob er Augsburg als freier Mann verlassen würde. St. Anna spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Reformation. Luther wohnte hier während seiner Verhöre durch den päpstlichen Gesandten Cajetan. Im Ostchor der bis bis 1749 barockisierten Kirche ist ein Porträt Martin Luthers (vermutlich aus der Werkstatt Lukas Cranachs) zu sehen. St. Anna ist keine Simultankirche. Die Grabkapelle der katholischen Fugger im Ostchor der evangelischen Kirche stellt eine außer-gewöhnliche konfessionelle Besonderheit dar. St Anna mehr erfahren

Das Museum "Lutherstiege" beleuchtet mit Schwerpunkt Augsburg und Luthers Aufenthalt in der Stadt, die Entwicklung der Reformationsgeschichte. Die Lutherstiege mehr erfahren

Die Ulrichskirchen

Die Ulrichskirchen - Sinnbild der Ökumene

In Augsburgs zentraler Innenstadt, am südlichen Ende der Maximilianstraße, stehen die beiden Ulrichskirchen.

Die große katholische Basilika ist nach dem Dom die größte Kirche Augsburgs und eine herrliche Schöpfung spätgotischer Kirchenarchitektur.

Aus der Vorhalle der Basilika entstand im Laufe der Zeit die wesentlich kleinere evangelische Kirche St. Ulrich. Der Sakralbau wurde Anfang des 18. Jahrhunderts im Barockstil umgebaut. Ein am Kanzelkorb angebrachter Putto hält ein aufgeschlagenes Buch in Händen mit Schriftzug "Confessio Augustana". Die Doppelkirche ist ein einzigartiges Sinnbild für die Ökumene in Augsburg.

Basilika St. Afra und Ulrich, katholisch mehr erfahren
Evangelisch St. Ulrich mehr erfahren

Friedenfest: Immaterielles UNESCO Kulturerbe

Der 8. August - ein ganz besonderer Feiertag in Augsburg

In Erinnerung an das Ende ihrer Unterdrückung feierten die Protestanten 1650 erstmals das "Hohe Friedensfest". Seit diesen Tagen wird das Friedensfest jährlich am 8. August begangen. Die Menschen treffen sich auf dem Rathausplatz und speisen gemeinsam an der langen Friedenstafel. Es ist ein auf das Augsburger Stadtgebiet beschränkter, gesetzlicher Feiertag. Die deutsche UNESCO-Kommission würdigte das Hohe Friedensfest 2018 mit der Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes. Foto © Christian Menkel

Alle drei Jahre findet im Augsburger Rathaus die Augsburger Friedenspreisverleihung statt. Mehr erfahren

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Die Luther-Lauschtour

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In Augsburg wurde Reformationsgeschichte geschrieben. Erkunden Sie die wichtigsten Schauplätze mit dem kostenlosen Smartphone Audio Guide. Die Tour leitet zu den wichtigsten Schauplätzen in Augsburg. Mehr erfahren

 

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